Der Australian Shepherd/Rasseportrait

Der Australian Shepherd - Rasseportrait

Jay Sisler mit Stub und Shorty

Was man über diese Rasse wissen muss:



Der züchterische Ursprung des Australian Shepherd liegt trotz seines Namens in Nordamerika, da sich dort Exemplare vieler verschiedener europäischer Hütehundrassen der Einwanderer, insbesondere die Hunde baskischer Schäfer, mit anderen europäischen und australischen Hunden kreuzten. Gleichzeitig wurden von Europa aus Merinoschafe erst nach Australien exportiert und später in Amerika eingeführt, die dort den Namen „Australian Sheep“ erhielten. Die Rasse wurde nach den Schafen benannt, die sie hütete, und bekam so ihren irreführenden Namen „Australian Shepherd“.

So richtig bekannt wurde der Australian Shepherd in den 50 Jahren durch Jay Sisler, der mit seinen Aussies Stubs, Shorty und Queenie durch die USA und Kanada zog und Kunststücke mit ihnen vorführte. Natürlich arbeiteten vorrangig seine Hunde an Vieh und trieben die Bullen über die Weide. Zu dieser Arbeit brauchte er treue Untergebene aber, mit viel Arbeitseifer und Ausdauer geschaffene Hütehunde, die ihre Arbeit intelligent und auch schon mal allein verrichteten. Jay Sisler liebte seine „Arbeitskollegen“ sehr und brachte ihnen als er selber von einem Bullen verletzt war diese Kunststücke bei. Seine Hunde traten in der Hall of Fame auf, sie waren Stars in einigen Filmen, so wie sein Stubs in den Disney Filmen "Stub-The greatest Cowdog in the west", "Run Appaloosa run".




Jay Sisler mit Stub und Shorty

Sein Blue - merle Rüde Shorty, auch bekannt aus vielen amerikanischen Filmen, ist der "Gründer" Aussie der bekanntesten Zuchtlinien aus den USA. (auch unser TomTom weisst im Pedigree Shorty als Urvater seiner Linie auf)

Der Mythos, dass dieser Hund oder der Australian Kelpie Dingo-Mischlinge seien, ist falsch. Selbst ein Hund mit extrem geringem Anteil von Dingo-Blut wäre für die Hütearbeit nicht geeignet. So erklärte auch der Ausschuss für Gebrauchskelpies nach zwei erfolglosen Zuchtversuchen, dass der „Australische Wildhund“ oder „Dingo“ nicht an der Herauszüchtung des Australian Kelpie beteiligt war.

Nach 1956 machte sich Ernest Hartnagl , der heute weltbekannte Gründer der Australian Shepherd Zucht "LAS ROSCOSA" aus Boulder Colorado auf die Suche nach dem "besonderen arbeitseifrigen" Hütehund. Bei Juanita Ely in Idaho, in diesem Wanderzirkus fand er diesen einen Blue Merle Rüden, den sie zuvor inseriert hatte. Er sollte genauso an Anlagen und Charakter sein, wie ihn einst ein Black Rüde mit Stummelschwanz beeindruckt hatte und diesen bekam er nicht mehr aus seinen Gedanken.
Mit genau diesen züchterisch sehr anspruchsvollen Hunden startete Ernest Hartnagle seine Australian Shepherd Zucht.
Er gründete die berühmteste Australian Shepherd Zucht" LAS ROSCOSA" als welbtbeste Zuchtlinie der für Arbeits,- Begleit,- und Wachhunde. (auch hier findet sich diese Linie im Pedigree über Generationen wieder).

Die Zuchthunde wurden nach Arbeitseifer, starkem ausgeprägten Hütetrieb, Ausdauer, Kraft, Zähigkeit sowie Anpassungsfähigkeit und Treue gepaart mit einem unbändigen "Will to please" ausgewählt. Farbe oder gar Schönheit waren nicht die Attribute, die zum Viehtrieb gefragt waren. Eine gewisse Leistungsfähigkeit, Leistungsbereitschaft und Verbissenheit mussten die Hunde in dieser Zeit zeigen. Die Framer selektierten von Anfang an die besten Tiere nach diesen gewünschen Attributen. Die gewünschte Arbeitslinie.
Erst viel später bei gewissen Rodeoshows und Pferd- und Hundeschauen, Viehmärkten und Hütewettbewerben wurden andere Züchter auf diese Rasse aufmerksam und fingen an, dem heutigen Aussie sein heutigers typisches Aussehen und Charakter zu geben. Die heutigen Hüteanlagen sind hier leider durch bestimmte Selektionen ins Hintertreffen geraten. Sie formten die heute bekannte Showlinie und stellten diese Hunde dann auch nach bekannt werden der Rasse als solcher auch auf Hundeschauen aus.

Das erste Zuchtbuch wurde vom 1957 in Arizona gegründeten Australian Shepherd Club of America (ASCA) eröffnet. 1966 wurde daneben die International Australian Shepherd Association (IASA) gegründet, die 1971 die Registrierung der Hunde vom ASCA übernahm. ASCA und IASA schlossen sich 1980 zu einem Club zusammen und sind seither zum grössten Rasseclub Nordamerikas geworden.
Der Rassestandard des ASCA trat 1977 in Kraft. Seit den frühen 1990er Jahren führt der American Kennel Club (AKC) ebenfalls ein Zuchtbuch für Australian Shepherds und hat auch einen eigenen Rassestandard entwickelt, der im Januar 1993 in Kraft trat. Erst seit 1996 ist der Australian Shepherd eine von der Fédération Cynologique Internationale (FCI) anerkannte Rasse. In Europa findet man Australian Shepherds erst seit den 1970er Jahren, seitdem aber immer öfter.

EIN BLICK AUF DIE GESCHICHTE – DAMALS UND JETZT

26. Juni 2015

"Sobald eine Hunderasse von einem Zuchtverband anerkannt und ein Standard herausgegeben wurde, beginnt der Prozess der Züchter, eine Rasse zu "verbessern". Man könnte sich fragen, wofür die Rasse verbessert wird? Theoretisch sollten die Züchter die ursprüngliche Funktion der Rasse verbessern, was auch immer das war.  Auf Hundeausstellungen wird die ursprüngliche Funktion fast nie getestet, und es entsteht ein neues Ziel: auf einer Hundeausstellung zu gewinnen. Was benötigt wird, um bei einer Hundeausstellung zu gewinnen, hat möglicherweise keine Beziehung zu der ursprünglichen Funktion des Hundes." - Curtis Brown, Autor von Dog Locomotion and Gait Analysis.

Quelle: https://allaboutaussiesblog.wordpress.com/2015/06/26/a-glance-at-history-then-and-now/



ALL ABOUT AUSSIE

Autor: Jeanne Joy Hartnagle-Taylor


Ein Buch über die Entstehung und Entwicklung der Rasse von damals bis heute.

Der Australian Shepherd im Standard besitzt einen ausgeglichenen Körperbau von mittlerer Größe und Knochenstärke. 

Die Rüden sollten laut USA sowie FCI-Standard zwischen 50,8 und 58,5 cm, die Hündinnen zwischen 45,7 und 53,4 cm groß sein. Das Fell ist halblang, wetterbeständig und besitzt eine dichte Unterwolle, wobei die Haare eher starr und leicht gewellt sind. Das Haar ist kurz und glatt am Kopf, an der Außenseite der Ohren, der Vorderseite der Vorderbeine und unterhalb der Sprunggelenke. Die Fellfärbungen sind kräftig, rein und satt.

Es wird unterschieden zwischen folgenden Grundfarben:


  black (schwarz)

  red (rot)

  blue-merle (marmoriertes Schwarz mit grauer Grundfarbe)

  red-merle (marmoriertes Rot/Braun mit hellroter/beiger Grundfarbe)


Jede dieser Grundfarben kann für sich alleine stehen oder mit weißen und/oder kupferfarbenen Abzeichen kombiniert werden. Somit ergeben sich 16 mögliche Farbvarianten – 4 Grundfarben mal 4 möglichen Abzeichenkombinationen (ohne/weiß/kupfer/kupfer und weiß).

Bei allen Farben sind die Bereiche um die Augen und Ohren überwiegend von anderen Farben als weiß beherrscht. Charakteristisch ist auch die kupierte Rute. In Ländern wie Deutschland, der Schweiz und Österreich ist das Kupieren bei Tieren verboten, es gibt in der Rasse aber auch angeborene Stummelruten (NBT = Natural bobtail). Der Standard der FCI schreibt offiziell eine Stummelrute von maximal 10 cm oder 4 Zoll Länge vor, in Deutschland, der Schweiz und Österreich müssen aber auch lange Ruten toleriert werden. Die Augen dieses Hundes sind mandelförmig und von mittlerer Größe. Farben sind Blau, Braun, Bernsteinfarben (Amber) oder jede andere Variation oder Kombination dieser Farben, einschließlich Flecken und Marmorierung. Die Kippohren sind dreieckig und an der Spitze leicht abgerundet.


Eigenschaften: 

Da der Australian Shepherd für die Hütearbeit gezüchtet wurde, gehören Hunde dieser Rasse nur in die Hände von aktiven, sportlichen Besitzern, die die Hunde beschäftigen und auslasten können. Eine rein körperliche Beschäftigung wie Spazierengehen, Fahrradfahren reicht nicht aus, um einen Australian Shepherd zu fordern. Anspruchsvolle Aktivitäten beim Hundesport bieten sich zur mentalen Auslastung an, z.B. Agility oder Obedience.

Durch ihre Wachsamkeit und den gut entwickelten Schutzinstinkt bilden Behörden und Rettungsdienste sie zum Verfolgen von Fährten und zum Aufspüren von Drogen aus. Bei artgerechter Auslastung sind Australian Shepherds auch als Familienhunde geeignet. Der Australian Shepherd ist außerdem ein intelligenter und gelehriger Hund, der seinem Besitzer gefallen möchte (will to please).


Wie bei Collies tritt beim Australian Shepherd der MDR1-Defekt (Zuchtgenetik) auf, der eine Überempfindlichkeit gegenüber mehreren Arzneistoffen hervorruft. 6,9 % der untersuchten Hunde sind reinerbig für den Defekt; daraus ergibt sich eine Trägerfrequenz von 38,7 %.

Ebenfalls vorhanden sind Epilepsie, Katarakt, Hüftgelenks- und Ellenbogendysplasie (HD/ED), Autoimmunkrankheiten, Gebissfehler, Allergien, Schilddrüsen- und Herzprobleme (1)diese Krankheiten nahmen in den letzten Jahren vermehrt zu, was sicherlich auch an dem Boom in der Zucht und der damit teilweise wilden Vermehrung dieser Rasse lag.

Bei Merle x Merle-Verpaarungen kann es zu schweren Defekten wie Blindheit oder Taubheit kommen. Solche Paarungen sind darum in der Schweiz und Deutschland als Qualzucht verboten.

Zu 1.↑ C. A. Sharp: The Dirty Dozen Plus a Few: Frequency of Hereditary Diseases in Australian Shepherds. In: Australian Shepherd Annual. 2000.


 Quelle: Wikipedia


Veranlagung:

Ein Australian Shepherd möchte seinen ureigensten Instinkten und der Hütearbeit gern selbst nachgehen. Er brauchtum sich auf den Menschen einzulassen sejr viel Geduld, Liebe und vorallem konsequente Menschen. Gern ist er vom Wesen her sehr jagdtriebig und hüteintensiv, wobei er gern im jungen Alter die Fersenbeine seiner Menschen bzw. seiner Familie bevorzugt. Dies kann schon bei kleinen Kindern zu sehr viel Missverständnis führen. Hier sollten sich seine Menschen gleich bewusst werden, dass eine Hundeschule gemeinsam vielleicht auch mit den Kindern besucht werden sollte.
Ein solch veranlagter Australian Shepherd ist für junge unerfahrene Familien kein Hund um sich in der Hundehaltung ausprobien zu können. Hier sollten, gerade bei der Rasse, die Wünsche und Vorstellungen zurückgeschraubt werden.
Natürlich sind sie durch ihre Fellfarbe, ihre Beschaffenheit des Felles, ihre angenehme Größe recht anschaulich und niedlich anzusehen. Wer mag nicht gern „diese bunten“ Hunde?
Die „Bunten“ haben aber genauso wie sie unterschiedlich aussehen, jeder für sich ihre doch schon hohen sehr ausgeprägten Ansprüche an ihren Züchter und später an den Halter.
Es gibt leider reichlich Leute, meist Familien mit kleinen Kindern, die sich schon bei Welpen dieser Rasse total überfordert fühlen und das auch sind.
Ein Unding, diesen Hund dann in weitere Hände geben zu müssen, denn damit ist weder dem Menschen, dem Züchter noch vor allem dem Hund geholfen. Ein kleiner Tipp, den ich für mich hier einstelle. Eine solche Rasse gehört nicht in eine kleine Stadtwohnung.
Bitte nehmen Sie sich viel Zeit und informieren Sie sich, wenn der Wunsch nach einem Hund, einem Spielkameraden für ihr Kind, (Das ist ein Aussie auf keinen Fall.) frühzeitig und ausgiebig.

Gern stehen wir Züchter mit Rat und Tat zur Seite. Bitte akzeptieren Sie auch ein eventuell fallendes „Nein“, denn dieses wird wohlüberlegt ausgesprochen.
In der Hundezucht gibt es unzählige Rassen, fragen sie nach, ob vielleicht doch eine genau für Sie geeignetere Rasse zutrifft. Versteifen Sie sich bitte nicht auf eine Einzige.

Ich selbst weiß nach jahrzehntelanger Hundehaltung, mit unterschiedlichsten Rasseerfahrungen, wovon ich spreche.


Udo Gansoßer und Sophie Strodtbeck beschäftigten sich eingehend mit:

Rassetypische Verhaltens- und Hormonproblemen beim britischen Hütehund


und stellte die typischen Hütehund - Rassen wie : Border Collie, Bearded Collie, Australian Shepherd und Collie gegenüber.

Insgesamt wurden durch den Budapester Prof. Miklosi in einer Studie 96 Hunderassen getestet und 10000 Hundehalter befragt.

Eigenschaften wie Gelassenheit, emotionale Stabilität, Trainierbarkeit, Geselligkeit, Extrovertiertheit und Kühnheit waren abgefragt.

Hier die veröffentlichte Tabelle der Ergebnisse:

Border Collie Bearded Collie Australian Shepherd Collie
Gelassenheit Platz 66 Platz 47 Platz 68 Platz 58
Trainierbarkeit Platz 4 Platz 41 Platz 3 Platz 44
Geselligkeit mit Hunden Platz 68 Platz 5 Platz 45 Platz 26
Extrovertiertheit Platz 62 Platz 53 Platz 55 Platz 82

Zum einen spielt der MDR1 Defekt eine nicht unerhebliche Rolle in der Streßempfindlichkeit der Hunde. Dieser Gendefekt betrifft die Bluthirnschranke und diese regiert beim übertritt unterschiedlichser Substanzen und verändert somit den Blutkreislauf und den Hirnstoffwechsel.

Unter der Seite Genetik habe ich schon weitreichende Ausführungen zum MDR1 betroffener Hunde getätigt.

Diese Hunde sind neben der bekannten Medikamenten Unverträglichkeit zudem Stress empfindlich. Panikatacken oder Angststörungen können so schnell zu Anfällen führen. Weitere Erläuterungen dazu entnehmen Sie bitte dem unter dem Text stehenden Link.


Hütehundrassen sind anfällig führ das Dopamin, eine für sie selbstbelohnende Droge, bedeutet, dass die oft auch von Hundehaltern und Züchtern beschriebene Workaholic-Mentalität der Border Collies, Australian Shepherds und verwandter Rassen eine Grundlage in der Neurobiologie hat. (Auszug: Gansloßer/Strodtbeck)


Lesen sie mehr über die in den Hütehund Rassen veranlagten und durch die Domestikation etablierten

Stereotypien und Zwangshandlungen sowie über den Vergleich:

-Border Collie – Australian Shepherd

Andere wirklich wichtige Themen zu diesen Rassen sind:

-Hüten als Bespassung?

Sowie:

-Der ideale Familienhund?


Die gesamte Ausführung von Udo Gansloßer und Sophi Strodtbeck lesen Sie hier:

http://hundemagazin.ch/rassetypische-verhaltens-und-hormonprobleme-beim-britischen-huetehund/?fbclid=IwAR03haxydVRUk6MNT38UHNLjHbxbZEWHFT9cKCUoe1D6KwpIen3LKi8SDjg




 Mittlerweile gibt es den Miniatur „Mini" Australian Shepherd (MASCA) der ebenso seinen Ursprung in Amerika besitzt.

Rassestandard und Wesen sind wie beim Original der Rasse zu handhaben, durch die geringere Körpergröße nicht beeinflusst. Alle Werte von Kopf und Körperbau sowie Gliedmassen sollten dem Normalwert prozentual zur Körpergröße entsprechen

.

In der Fellfärbung stehen sie dem Standard Aussie in nichts nach.
Genauso sind sie in ihren Anlagen und Eigenschaften, Ansprüchen wie im Standard beschaffen.

Größe: Rüde 51-56 cm , Hündin 46-53 cm , Gewicht: 17-27 kg

Die Entwicklung der Rassen und ihre Domestikation durch den Einfluss der Menschen und ihren unendlichen Egoismus sowie egozenthrischen Einfallsreichtum sich Dinge zu kreieren, die ihren Werten und Vorstellungen entsprechen, geht nicht immer mit der gesunden Rassevorstellung konform. Ob die Vorstellungen gewisser Züchter bzw. Zuchtvereine auch „gesund“ genannt werden kann, bleibt in folgenden Kapitel noch abzuwarten, denn noch sind die Folgen nicht einsehbar. Ob diese es aber auch werden, bleibt dahin gestellt, denn negative Folgen werden oft unter den Teppich der Verschwiegenheit gekehrt. Heute spielen die Vorstellungen und Wünsche oftmals eine übergeordnete Rolle, ohne dass überhaupt das Resultat ins Auge gefasst wird. Da das Geld hierbei leider auch eine große Rolle spielt, wird auf die Nachfragen und Vorstellungen unbedarfter unwissender Menschen mehr Wert gelegt, als auf die Gesundheit der Hunde. Es wird herumprobiert in Größe, Farbe und Statur, in Felloptik und Beschaffenheit. Ein Hund sollte laut Vorstellungen der Menschen kaum noch Arbeit machen.

Hier sind wir bei der Entwicklung des:
TOY-Australian Shepherd schon angekommen. Ein Toy hat bei dieser Rasse in der Schulterhöhe von gerade mal 35 cm kaum noch etwas von der Standardarbeitslinie zu bieten. Da es zum Glück zurzeit nur sehr wenige dieser eifrigen Modezuchtstätten gibt, hoffe ich, dass es nicht noch zu viel mehr gesundheitlichen Problemen als sie es schon bei oben genannten Linien gibt, kommt. Es wird auf Modezucht gesetzt, statt den Aussie in seiner ursprünglichen Art zu erhalten. Seine Arbeitsfreude, seine immense Gier nach Arbeit, sein Hütewillen, sein triebiges Wesen, all das wird weggezüchtet, da es nicht in Familien passt, nicht in Stadtwohnungen passt, der Hund stete Arbeitsfreude zeigt, dem der Mensch in seiner Bequemlichkeit und Zeitnot nicht entgegenkommen will.
Für mich, ein Australian Shepherd im Handtaschenformat, unvorstellbar und nicht erstrebenswert, da es dem Ursprung der Rasse als Ausgang nicht mehr entspricht.
Tea Cup Aussies stammen aus verantwortungslosen Kennels und sind mehr krank als lebensfähig bzw. arbeitsfähig.


Auch wenn der Australian Shepherd so langsam zum Designerhund und Modehund à la Wunsch des Halters mutiert, bin ich selbst der Meinung, dass hier grundlegend etwas an der Einstellung zu dieser Rasse seitens der Züchter erfolgen sollte, und zwar bevor es zu spät ist.

Eine umfassende Aufklärung tut echt Not. Es kann nicht sein, dass ein Käufer, der nie einen solchen Rassehund besaß, den Farbschlag und das „Design“ bestimmt sowie die Größe des Hundes vorgibt.
Australian Shepherd sind nun mal eine von Natur aus gegebene „Bunte“ Rasse. Das sollte auch genügen. Was aber auf dem heutigen Markt vorgeht, ist züchterisch ein unverzeihlicher Fehlschlag und sollte schleunigst abgestellt werden.
Warum eigentlich wird auf ahnungslose Käuferwünsche eingegangen und nicht aufgeklärt?
Da werden Hunde mit viel „Weiß“ bevorzugt, Merle wird bevorzugt, noch dazu mit möglichst viel weiß.
Jedem erfahrenen Züchter sollten hier schon die Alarmglocken klingeln und er sollte diesem Wunsch nicht nachgehen. Warum?
Merle, mit möglichst viel weiß, genetisch genauso verfehlt wie Double Merle sowie Farbverdünnungen (Dilute), die noch viel mehr Schattierungen und Möglichkeiten der Farbzusammensetzungen bieten, jedoch aber als Qualzuchten vor dem TSG Gesetz gälten.
Doch ich könnte einige Züchter unter uns aufzählen, denen das Geld des Käufers heiliger ist und die Gier näher steht, als die Gesundheit ihrer Hunde und Welpen.

Ich hoffe, dass sich Käufer bzw. Interessenten des Australian Shepherd mit der Rasse und ihren Anlagen etwas näher und eingehender beschäftigen. Viele Züchter reden nun mal viel und genau das, was der Käufer hören möchten. Ehrlichkeit findet man leider selten, zu selten.
Es wird nach Abfrage produziert und was bleibt über? Die wunderbaren black-tri und black-bi Hunde, die in keinster Weise den bunten ansonsten in ihren Anlagen nachstehen. Man sagt ihnen sogar mehr Ausgeglichenheit nach. Ob die Anlagen bzw. der Charakter des Aussies jedoch wirklich etwas mit seinem Farbschlag zu tun hat, sei noch nicht zu 100 % erwiesen und dabei spielt die Auswahl der Linie, ob Show, Arbeitslinie oder Mix aus beiden Linien eine übergeordnete Rolle.

Bei dieser Rasse kann man das Sprichwort “Man kann nicht alles im Leben haben" durchweg anwenden.
Liebe Käufer, auch wenn der Aussie fasst schon zum Designerhund mutiert, er kommt meist als Welpe im Alter von etwas mehr als 9 Wochen zu Euch.
Er kennt weder die Toilette, noch den Tagesablauf, weder Eure Kids (wenn welche da sein sollten), noch Eure Tiere und Familie. Eure Gewohnheiten sind ihm fremd, genauso wie das Durchschlafen bei Nacht. Er ist noch ein Baby, der genauso wie ein Menschenkind, Opfer an Geduld, Einfühlung, Liebe und Geborgenheit sucht. Er lernt sogar noch, dass er Euch lesen kann. Das geht aber nur, wenn ihr ihm einen geordneten Ablauf am Tag gebt und nicht nur den Futternapf füllt. Er möchte mit Euch spielen, er möchte lernen, mit Euch lernen und er möchte und braucht vor allem, um alles zu verarbeiten, seine unbedingte Ruhe, an einem Ort, wo er nicht permanent gestört hochschrecken muss.
Es gibt kein Lebewesen, was schon alles kann. Das kann in den ersten Lebenswochen der Züchter nicht erbringen, da es Euer Leben ist.
Er mag den Kleinen auf Geräusche im Alltag, auf verschiedenste Untergründe, auf das Auto fahren und andere Kleinigkeiten -vorbereiten!, das heißt nicht, dass der kleine Welpe es schon verinnerlicht hat.
Manche Wünsche von Interessenten treiben in unterschiedlichen Annoncen einen die Tränen in die Augen.

Noch etwas sehr Wichtiges!!! Ein Australian Shepherd wurde zur Hütearbeit gezüchtet und diese Rasse trägt daher schon als Welpe diese Anlagen. Das heißt, manche Augenblicke und Benehmen des Welpen /Hundes im Zusammenleben können von Unwissenden falsch gedeutet werden. Das heißt, er zeigt sein Lernen einmal schon ganz anders und so, wie er es versteht, Euch seine Freude oder seinen Unmut kund zu tun.


Es muss klar sein, man holt sich einen Hütehund als solches in die Familie und wenn, dann doch bitte nicht in eine kleine Stadtwohnung.
Es sind Hütehunde, die Weite und das freie Agieren lieben, sie sind zum Hüten an Schafen oder dem Vieh gezüchtet, leben in Amerika auf riesigen Ranchflächen.
Man liest, dass durch die Jahre und die damit einhergehende Domestikation der Hunde, dass diese auch im Zusammenleben auf kleinen Flächen mit ihren Menschen geeignet sind, dann aber bitte mit dem nötigen Bewegungsmaß und Auslastung des Hundes und seiner angeborenen Sinne.
Das heißt aber nicht, dass tägliche Höchstleistung vollbracht werden muss. Hier ist der Mensch gefordert, seinen Hund genau lesen zu können, seinem eigenen eigenständigen Drang nach Bewegung und Sinnesforderung nachzugehen, ihm aber auch seine täglichen Ruheeinheiten zu geben. Es ist ein Hund, der die Menschen mit all seinen Sinnen fordert, mehr als umgedreht. Nicht jeder Hund ist gleich, schon gar nicht bei der Rasse Australian Shepherd. Hier ist jeder Hund an Farbe, Anlagen sowie Charakter ein Unikat.
Fragt Euch, ob neben dem Job von über 8 Std. der Hund glücklich ist auf Euch zu warten. Ich meine nicht!!! Fragt, ob danach die Kids oder der Hund nach einem Arbeitstag den Vorrang Eurer Hingabe genießen und ob tatsächlich die Zeit für alle gegeben ist.
Sollte ein Wunsch nach einem Hund bestehen, dann bitte seid ehrlich zu Euch selber und Eurem Leben und sucht Euch die Rasse, die zu diesem Zeitpunkt und Euren gegebenen Möglichkeiten passt. Ihr tut sonst weder Euch, noch dem Hund einen Gefallen.
Unterforderung oder Überforderung wird einem Aussie und Euch auf keinen Fall guttun. Es gibt nicht wenige Menschen, die an diesem Traumhund scheitern und eine Abgabe nach Aufgabe des Hundes wird schnell zum Alptraum des Hundes selbst.

Kleiner Tipp. Schraubt Eure Wünsche nach Rasse sowie Aussehen zurück, schaut Euch einige Würfe an, lasst Euch nicht sofort vom Züchter überreden oder zu einer Zusage bewegen, wenn er darauf hinweist, dass noch mehrere Interessenten anklopfen, denn das stimmt bei diesem Überangebot und Preisen der Hundewelpen meist nicht- /außer zur Coronazeit.

Lasst Euch Zeit mit Überlegungen und sammelt Aussagen und Beschreibungen der Züchter. Lasst Euch, wenn möglich, die Elterntiere zeigen. Größtenteils ist das Muttertier vorhanden, dann lasst Euch aber ein Bild des Vaters zeigen und eine Beschreibung des Hundes. Fragt, was diese Verpaarung dem Züchter versprochen hat. Fragt nach den Gesundheitsauswertungen der Elterntiere und nach dem Pedigree. Lasst es Euch eingehend erklären, denn bezüglich auf die Papiere und Gesundheit hat der Züchter die Verpaarung vollzogen. Wenn ihr Euch nicht entscheiden könnt, dann gibt es Züchter, die Euch einen Welpen genau für Euch empfehlen werden. Gute Züchter besitzen zumindest auch ein großes Maß an Menschenkenntnis und kennen ihre Hunde und deren Bedürfnisse.
Schaut nicht direkt nach der Farbe, lasst den Welpen auf Euch zukommen, denn größtenteils sucht ein Hund seinen Menschen.

Es gibt noch so viele Punkte für Interessenten dieser Rasse. Falls diesbezüglich Fragen aufkommen, stehe ich gern bereit Euch diese zu beantworten.

Wendet Euch über unsere Serviceseite zu den Euch betreffenden Punkten an mich.


 
 


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